Zum Beispiel: Das Blitzen in den Augen trotz der langen Tage, nachmittags im Café, eher gelangweilt von den Zeitungen, noch immer nicht weg zu kriegen vom Kaffee, kurzweiligen Trends eher skeptisch gesinnt, wider Willen zum Einzelgänger geworden, Wanderer zwischen den Welten, interessiert an Geschichten und trotz einer gerade fast überstandenen, lebensbedrohlichen Krankheit zwar langsam, aber manchmal sogar pfeifend unterwegs; gegen das Verstecken von Armut, politische Ausreden und unreifen Umgang mit Macht, unzufrieden mit Floskeln, eher sehr skeptisch als hoffnungsvoll, manchmal von Stunde zu Stunde, dann Tag für Tag, schließlich doch wieder Monat für Monat oder gar länger planend mit Leben rechnend, obwohl es Antworten nicht gibt, aber immer wieder zu viele Fragen, Verletzungen und so viel Fassade, „So, dear friends, your love has gone“, so kann man es auch sagen,
Im Zwischen sein: Der Zug läuft über die Schienen, Schatten spielen über das kleine Schreibtischchen – für heute mache ich mir nichts daraus, dass sich keiner nach mir sehnt, wer wollte das nicht; mehr als nur ein Kompliment. Aber niemand, von dem Du wüsstest, sehnt sich nach Dir. Was kann man dagegen tun? Nichts, sagt die Stimme, das weißt Du doch schon; gehe die Treppe weiter, diesmal aufwärts, vielleicht kommt ja noch was, aber was kann noch kommen?
Die konkrete Erfahrung der Endlichkeit verschiebt alle Maßstäbe. Aber bitte keine Torschlusspanik, und das ist die Kunst. Wie beschreiben sich Zeit, Wirklichkeit anders, wenn das Ende in Sichtweite kommt? Und Dir zum ersten Mal gezeigt wird, dass es unausweichlich ist und Fristverlängerungen nicht vorgesehen sind? Auch keine Diskussionen? Faust hat es ja versucht, sagst Du: der Pakt mit dem Teufel: da sind mir andere Verträge lieber,-
Realismus? Was ist schon Realismus? Der Boden der Tatsachen, die Wirklichkeit, Trotz – oder was? Und in welchem Zusammenhang stehen Hoffnung, Träume, Ideen dazu? „Und trotzdem, ma’ muß weidakämpfa, auch wenn die ganze Welt den Arsch offen hat, oder grad deswegen?“ Wonach suchen die Frauen in den Partnerbörsen, die einen Freiraum erhaltenwollen?
Es ist nicht einmal eine Tafel da, die man abwischen könnte, sagt er. Kreide, Lappen, Wasser, alles weg. Aber im Moment des wohl drohenden Todes willst Du dann doch nicht gehen, siehst Du. Also doch Hoffnung? „Du, wer wirklich Durst hat, trinkt Wasser aus hohlen Händen“?
Er will sich nicht alt fühlen, das Requiem hat noch Zeit, den Verdi werden sie sowieso nicht spielen wegen mir. Menschen, die Urteile fällen oder Schubladen öffnen, dürfen weitergehen, es ist besser so.
Ein Mann: glücklicher Vater, guter Schreiber, kontaktfreudig. Ob erfunden oder nicht, wer will das wissen.
For example: The flashing in the eyes despite the long days, in the afternoon in the café, rather bored by the newspapers, still not to get away from the coffee, entertaining trends rather sceptically minded, against their will become a loner, wanderer between the worlds, interested in stories and despite a just almost overcome, life-threatening illness slowly, but sometimes even whistling on the way; against the hiding of poverty, political excuses and immature handling of power, dissatisfied with empty phrases, rather very skeptical than hopeful, sometimes from hour to hour, then day to day, finally again month to month or even longer planning to live, although there are no answers, but again and again too many questions, injuries and so much facade, „So, dear friends, your love has gone“, that’s one way to put it,
Being in between: The train runs over the rails, shadows play across the little desk – for today I don’t mind that nobody is longing for me, who wouldn’t; more than just a compliment. But nobody you know of longs for you. What can you do about it? Nothing, says the voice, you already know that; go on up the stairs, this time upwards, maybe something will come, but what can come?
The concrete experience of finiteness shifts all standards. But please don’t panic at the last minute, and that is the art. How do time and reality describe themselves differently when the end comes into view? And you are shown for the first time that it is inevitable and that no extensions of time are planned? Also no discussions? Faust has tried, you say: the pact with the devil: I prefer other contracts,-
Realism? What is realism? The ground of facts, reality, defiance – or what? And what is the connection between hope, dreams and ideas? „And yet, ma‘ must fight hard, even if the whole world has its arse open, or just because of that? What are the women looking for in the partner exchanges who want to maintain a free space?
There isn’t even a blackboard to wipe, he says. Chalk, rags, water, all gone. But in the moment of the probably imminent death you don’t want to leave, you see. So hope after all? „You, who are really thirsty, drink water from hollow hands“?
He doesn’t want to feel old, the Requiem still has time, they won’t play Verdi because of me anyway. People who make judgments or open drawers are allowed to go on, it’s better that way.
A man: a happy father, a good writer, sociable. Whether invented or not, who wants to know.
